Formal Analysis and Digital Tools

Seminar (auf englisch)

In diesem Seminar werden sowohl kanonische als auch nicht-kanonische Gebäude in Karlsruhe und Umgebung durch den Filter des zeitgenössischen architektonischen Denkens untersucht, insbesondere unter Verwendung allgegenwärtiger digitaler Werkzeuge. Der Kurs wird sich auf drei verschiedene Aktivitäten konzentrieren: Verstehen, Lesen und Gestalten von Architektur als eine einzige, zusammenhängende Operation.

Der Schwerpunkt auf historischer Architektur und digitalen Werkzeugen legt nahe, dass Entwurfswerkzeuge (wie z. B. Softwarepakete) auch eine andere Sichtweise von Architektur implizieren, die erst durch sie möglich wird. Wir werden mit Konzepten arbeiten, die dem ähneln, was Peter Eisenman als "close reading" definiert; das Ziel ist es, räumliche und materielle Merkmale sowie andere architektonische Eigenschaften zu identifizieren, die nicht vollständig im Gebäude vorhanden sind, aber in Form von Indizes oder Spuren angedeutet werden. Digitale Werkzeuge sollen uns helfen, diese Spuren "freizulegen".

Dabei geht es nicht nur um kompositorische Regeln oder geometrische Merkmale, sondern um das ganzheitliche "Lesen" und "Umschreiben" eines Gebäudes im Hinblick auf organisatorische Unterstrukturen, Bautechnologien und historische Bedingungen.

Digitale Werkzeuge sind historisch definiert und materiell begrenzt. Als solche sind sie ein unvermeidlicher Teil unserer Disziplin und, was noch wichtiger ist, unseres Verständnisses von ihr und ihren Produkten. Aus diesem Grund führt ein Verzicht auf ihren Einfluss auf die Betrachtung und Herstellung von Architektur zu einer voreingenommenen, verzerrten Lesart und zum Scheitern.

Das Seminar wird auf Englisch gehalten.

Termin: Mi 08:00-09:30   

Ort: Seminarraum Professur Bau- und Architekturgeschichte, 20.40 / R015

Erster Termin: 20.10.