(U)Topos. Architekturen des guten Ortes

Seminar

Eine beliebte Entwurfsmaxime besagt, dass Architekten tunlichst ihre Bauten an den schlechteren Stellen der Grundstücke platzieren sollten. Auf diese Weise könnten nämlich die gegebenen guten Eigenschaften des Ortes bewahrt und zugleich seine Mängel durch den architektonischen Eingriff behoben werden. Demnach gehören die umsichtige Auswahl von Orten aufgrund bestimmter Eigenschaften sowie die aufwertende bzw. korrigierende Gestaltung zur Entwurfspraxis. Tatsächlich bietet die Architekturgeschichte zahlreiche Beispiele, die einen solchen sorgfältigen und kreativen Umgang mit der Umwelt belegen. Die Architekturen und Topographien der „guten Orte“ folgen dabei nicht nur ästhetischen, sondern ebenso gesundheitlichen oder gesellschaftlichen Erwägungen. Das Seminar befasst sich anhand ausgewählter Beispiele zwischen Antike und Gegenwart mit den Architekturen von u.a. Eutopien, Utopien, Dystopien, Heterotopien, Psychotopen oder Nicht-Orten. Dabei soll es uns vorrangig um die biologisch, technisch und sozial bedingten kulturellen Konstruktionen von „guten Orten“ und ihrer Architekturen gehen. Das Seminar findet als vorerst letzte Folge einer sechsteiligen Reihe [Oikos, Helios, Gaia, Techne, (Bio)Mimesis] zur Umweltgeschichte der Architektur statt.

Leitung: Prof. Dr. Joaquín Medina Warmburg

Termin: dienstags 18:00-19:30

Ort: Seminarraum der Professur Bau- und Architekturgeschichte, 20.40 / R015