Übung Bauaufnahme

1741356 – Dr. Anette Busse/Dr.-Ing. Manfred Juretzko

Bauen im Bestand, Weiterbauen und Modernisierung aber auch Denkmalpflege und Altbauinstandsetzung setzen eine dezidierte Auseinandersetzung mit der gebauten Substanz voraus. Nur aus der Kenntnis des Vorhandenen, die durch verschiedene methodische Erkundungen herausgearbeitet werden muss, kann ein Bauwerk in seiner Form, seiner Funktion, dem verbauten Material und der angewandten Bautechnik erfasst werden. Die Bauaufnahme oder auch Bestandserfassung setzt sich aus verschiedenen Bausteinen zusammen. Diese erschließen sich meist erst auf den zweiten Blick und nicht immer offensichtlich. Wichtige Grundlage für die zukünftige Planung ist das Aufmaß, welches mit unterschiedlichen Methoden erstellt werden kann. Mit der Erfassung vor Ort und der Dokumentation des Vorhandenen, wie Schäden, Oberflächen, Materialien und Details wird der Zustand des Gebäudes kartiert und auswertbar gemacht. Mit der Archivrecherche erhält man im günstigsten Fall Auskunft über die Entstehung des Bauwerks und seiner Veränderungsgeschichte, da die meisten älteren Bauwerke schon eine oder mehrere Umbauphasen aufweisen. Die Auswertung aller erworbener Informationen mündet in einem Baualtersplan und einer Baubeschreibung, die Basis sind für eine Bewertung der Substanz, statische Bedingungen und damit Grundlage für eine strategische Planung.

In der Lehrveranstaltung „Bauaufnahme und Vermessung“ wird in Vorlesungen und Übungen eine Einführung in die analytische und methodische Herangehensweise der beschriebenen Dokumentationsformen gegeben und auf einzelne Bereiche fokussiert eingegangen, welche die Grundlage für eine fundierte wie auch zukunftsfähige Planung mit bestehender Bausubstanz und deren essentiellen Charakteristiken ist.